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Das alte Wirtshaus zum Ochsenwirt

1440  |  erstmalig erwähnt

Kupferstich der Fronleichnamsprozession 1733 in Landshut | Quelle Wikipedia

An der ehemaligen nach Landshut führenden Landstraße, unmittelbar vor der Stadt, steht an der rechten Straßenseite der schon früh erwähnte „Ochsenwirt“.

Er war schon von alters her eine beliebte Einkehr bei den Bauern, Händlern, Fuhrleuten und Kaufleuten, die ihre Erzeugnisse und Handelswaren in die Hauptstadt und den Herzogssitz Landshut brachten.

Hier beim Ochsenwirt, der Tafernwirtschaft in der Hofmark Berg ob Landshut, wurden dann die Zugtiere in den rückwärtigen Stallungen untergestellt, während die Fuhrleute ihren Hunger stillten und so manche Maß dunkel gebrauten Bieres tranken.

Dem Urkataster ist zu entnehmen, woraus das Anwesen ehemals bestand: Das Wirtsanwesen mit radizierter Tafernwirtschaft-Gerechtigkeit besteht aus Wirts- und Wohnhaus unter einem Dach, Stadel, Stallung, Pferdestallung und Heustadel, ebenso dem noch erhaltenen Brunnen.

Weiter heißt es in der 1583 erwähnten Urkunde:

„Item daselbst am Schloß Perg der Ochsenhof, darin ain gemauert Haus und zwen Städl, sambt ain khlainen Pauerngärtl, an den Gießgarten stoßendt und denselben jetzt Gabriel Stierl, Paw Ybersteher bewohnt. Der Ochsen- und Heustadl neben dem Hatzmeister ist auch gemauert.“

Die ehemaligen, dem Namen nach noch bekannten Besitzer wie Anton Schandl, Johann Scheuchenpflug, Walburga Simmerbauer, Georg und Anna Maier, Schmidner und seither die Besitzer Ruppauer haben immer dafür gesorgt, daß hier ein reger Wirtshausbetrieb herrschte.

Die rückwärtigen Stallungen wurden noch bis in die sechziger Jahre benützt und dienten zur Unterstellung von Ochsen, Rindern und Pferde, welche der auf dem Hofberg wohnende Viehhändler Andreas Adam an den Markttagen dann in die Stadt zum Verkauf getrieben hat.

Der Überlieferung nach hat man noch erzählt, daß früher mancher Ochs, der auf dem Markt gutes Geld brachte, in der Wirtschaft beim Kartenspiel dann wieder verspielt und versoffen wurde. Es waren halt noch andere Zeiten.

Das Wirtshaus, welches in seinem Ursprung noch mittelalterlicher Bauart ist, kann als große Seltenheit einen zweigeschoßigen Bierlagerkeller vorweisen. Dieser Keller dürfte in seiner Art einzigartig sein.

In einer Erinnerung vor einigen Jahren heißt es:

Die alte Gastwirtschaft mit dem großen, schattigen Kastaniengarten und einer großen Glashalle, die auch fleißig als Hofbergs Theater benützt wird, erfreut sich besonders in der Sommerzeit eines lebhaften Besuchs.